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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Walter Grünzweig
Stand: 01.10.2010
Norman Mailer ist eine der schillerndsten und dabei widersprüchlichsten Erscheinungen in der amerikanischen Literatur des 20.Jahrhunderts. Wie nur wenige lebende Autoren der USA ist er aufgrund seines Muts zum politisch-gesellschaftlichen Experiment und seiner ideologischen Sorglosigkeit, die innere Widersprüchlichkeit fast zum Prinzip erhebt, Vertreter eines spezifisch amerikanischen Radikalismus.
Mailers oft kritisierter extravaganter Lebensstil lässt sich u. a. mit seinem Bestreben erklären, Leser und Kritik zur Auseinandersetzung mit seinen Thesen herauszufordern. Darüber hinaus behauptet Mailer, dass ihm das exhibitionistische Rollenspiel bei seiner Arbeit helfe. Auf jeden Fall ordnet er sich damit in eine ehrwürdige Tradition amerikanischer Autoren ein. Sein häufig monoman erscheinendes Selbstbewusstsein sowie die intensive Arbeit an einem öffentlichen Image (etwa seine publizitätsträchtigen Frauenbeziehungen) erinnern an ebenso selbstbewusste Autoren wie Walt Whitman und vor allem Ernest Hemingway, als dessen Nachfolger Mailer sich gern bezeichnete. Da diese von ihm sorgfältig auf die Bedingungen des amerikanischen Medienmarktes zugeschnittene Strategie der Selbstdarstellung mit Produktion und Rezeption seiner Werke fast immer untrennbar verbunden ist, lässt sich eine rein literarische Bewertung Mailers nur sehr schwer vornehmen.
Die Behauptung, Mailers “Bedeutung ...