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KLfG

Wang Meng

Geburtstag: 15. Oktober 1934
Nation: Volksrepublik China

von Wolfgang Kubin



Wang Meng - Essay

Der Erzähler Wang Meng ist eine der interessantesten und schillerndsten Persönlichkeiten der chinesischen Literaturszene seit Ende der siebziger Jahre. Als Vorreiter eines vermeintlichen stream of consciousness – tatsächlich handelt es sich hier (vgl. William Tay, 1984) lediglich um erlebte Rede – geriet er in China gleich nach seiner Rehabilitierung (Juni 1979) ins Zielfeuer der Kritik. Der Westen sah in ihm dagegen weniger den erzähltechnischen Neuerer als vielmehr das politische Chamäleon, das sich den jeweiligen aktuellen Erfordernissen anzupassen wusste. Doch wer nur das zwischen 1979 und 1986 entstandene, 2,5 Millionen Schriftzeichen umfassende Werk genauer betrachtet, wird neben tatsächlich eindeutig zu nennenden Bekenntnissen zur gegebenen politischen Ordnung oftmals einer Differenziertheit begegnen, die sich jeder Eindeutigkeit entzieht und sich dadurch entscheidend von der seit 1978 staatlicherseits geforderten und geförderten Literatur abhebt. Seit seiner Jugend geschult an Werken und an der Literaturtheorie der Sowjetunion (der Schriftsteller als ,Ingenieur der Seele’, Literatur als ,Eingriff ins Leben’), die möglicherweise von viel grundlegenderem Einfluss als die westliche Literatur waren, betont Wang Meng in allen literaturtheoretischen Äußerungen gegen die Auffassung von einer reinen Literatur und im Sinne “gesunder” Werke im Dienste ...


Der Artikel über Wang Meng ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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