Geburtstag: | |
Nation: | Polen |
von Tomasz Wiśniewski
Es ist schwierig, ein eindeutiges Urteil über Nurowskas Werk zu fällen. Neben Prosawerken von hohem ästhetischen Anspruch und komplizierten psychologischen Romanen steht eine Reihe von Büchern, die der Trivialliteratur angehören.
Das literarische Schaffen Maria Nurowskas ist eng mit ihrem realen Leben verbunden. Alle ihre Bücher, sowohl die ersten Erzählungen als auch die bekannten Romane, befassen sich intensiv mit der Frau und ihrer Psyche. Auch wenn Nurowska oft die jüngste polnische Geschichte thematisiert und ihre Frauenfiguren mit großer Politik und geschichtlichen oder familiären Schicksalen konfrontiert, bemüht sie sich in jedem Buch, den Leser in die Erlebniswelt der Frau hineinzuführen. Die Zeitgeschichte bildet nur den Hintergrund, im Mittelpunkt des Geschehens steht immer das persönliche Schicksal ihrer Heldinnen. Der Leser gewinnt den Eindruck, dass die Figuren Teile von Nurowska selbst sind. Die Autorin teilt viel über die innere Welt ihrer Protagonistinnen mit, auch über deren oft pathologische Gefühle. Literaturkritiker machen Nurowska regelmäßig den Vorwurf, sie behandele in ihren Romanen eine unüberschaubar große Zahl von Themen, Problemen und Fragen.
Die Autorin sucht jedoch in dieser Vielfalt den Ursprung ihres Schreibens. Die beiden Weltkriege hatten tiefe Spuren im Leben ...