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Nation: | Großbritannien |
von Joachim Sartorius
Malcolm Lowry gilt als ,one-book author’, als Autor mit nur einem Erfolgsbuch “Unter dem Vulkan” (1947). Zu seinen Lebzeiten erschienen sonst nur ein Vorläufer, die jugendliche Fingerübung “Ultramarin” (1933) und später Bruchstücke, verstreut in Zeitungen und Literaturmagazinen. Erst nach seinem Tod wurden nach und nach aus dem Nachlaß Fragmente zusammengefügt – “Haufen verrosteter und schöner Trümmer” (W. Gass) –, die meist auf den “Vulkan” zurückverweisen und wie Teile eines größeren, im Leben nicht mehr zu verwirklichenden Ganzen wirken. Für Lowry war Schreiben eine Sache auf Leben und Tod. Er schrieb ein kurzes Leben lang. Er war ,Symbolisierer’. Er war ,Mythomane’. Es war, als habe er seinem einen Buch so viel Leben eingehaucht, daß er daran starb und, solange er noch lebte, jedenfalls nicht fähig war, weitere zu vollenden.
Lowry hat dies selbst so empfunden. Das Thema der Verstrickung klingt in den Notizen des alter ego, des Schriftstellers Sigbjørn Wilderness, in der Erzählung “Durch den Panamakanal” an: “Aber jetzt werde ich in die Handlung eines Romans verwickelt (…). Die Idee ist nicht neu. Goethe, Wilhelm von Scholz, ,Der Wettlauf mit einem Schatten’, Pirandello ...