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Nation: | Palästinensische Autonomiegebiete |
von Stephan Milich und Stefan Weidner
Stand: 15.02.2020
Die Gründung des Staates Israel im vormaligen britischen Mandatsgebiet Palästina, die Vertreibung eines Großteils der palästinensischen Bevölkerung durch die israelischen Truppen im ersten arabisch-israelischen Krieg von 1948 und die Annexion Restpalästinas durch das Königreich Jordanien waren Ereignisse, denen die Palästinenser mangels politischer Führung und angesichts eines erst rudimentär ausgebildeten Nationalbewusstseins anfänglich ratlos gegenüberstanden. In „Tagebuch der alltäglichen Traurigkeit“ (1973) schildert Maḥmūd Darwīš diese Situation am Beispiel seines Großvaters: „Als der Krieg zu Ende und alles verloren war, begriff mein Großvater, daß unser Aufenthalt im Libanon weder eine Reise noch ein Ausflug gewesen ist. (…) Er begann zu fühlen, daß es falsch gewesen war, das Land zu verlassen, und nach und nach begriff er, was es heißt, in der Fremde, in der Verbannung zu leben. (…) Der Schock, den er erlitt, als er – sich auf die Waffen der anderen verlassend – plötzlich waffenlos, aber mit dem nackten Recht gewappnet, dastand, erzeugte das Bewußtsein und den Willen zur Rückkehr zu seiner Erde, zum Eindringen in das besetzte Land.“ (Übersetzung: Johanna und Moustapha Haikal)
Rückblickend reichert ...