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Nation: | Ungarn |
von Zsuzsanna Gahse
Stand: 01.04.1986
Magda Szabó hatte schon etliche Romane geschrieben, und mindestens fünf wurden bald auch im Ausland, auch in der deutschen Übersetzung, gut aufgenommen, als ihre umfangreichste und wohl wichtigste Arbeit „Régimódi történet“ (Eine altmodische Geschichte, 1977) erschien. Erst nach der Lektüre dieses Buches hatte man den notwendigen Einblick, um das Frühere, die Hörspiele, Theaterstücke, Jugendbücher oder eben die Romane, besser ausloten zu können. In dem Schlüsselwerk – das beinahe einer Chronik gleicht – beschreibt Szabó ihre nahen, aber auch die entfernteren Vorfahren und ihre ostungarische Vaterstadt Debrecen. Die geographischen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Erfahrungen, die sie in ihren ersten dreiundzwanzig Lebensjahren dort gemacht und aufgesogen hatte, waren für sie auch früher ein wesentliches Thema, nun lernte man die Urbilder kennen und ein Großteil jener Personen, von denen sich die einprägsamen Romangestalten ableiten lassen. Spürbar wurde außerdem, daß die bereits bekannten Sujets, auch wenn sie sich zukunftsbezogen ausnehmen, doch eher aus der Rückbesinnung leben. Szabós ausgewogene, unmittelbare Sprache stammt ebenfalls aus dieser gesicherten Schicht, auf Experimente läßt sie sich nicht ein.
Die Resonanz auf „Das Fresko“ (1958), ihren ersten Roman, war ...