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Nation: | Tschechische Republik |
von Ivo Bock
Stand: 15.05.2015
Ladislav Fuks legte im Zeitraum von nur 21 Jahren (zwischen 1963 und 1984) 13 Romane, zwei Erzählzyklen und einen Memoirenband vor. Trotz des großen Erfolgs vieler dieser Werke, die oft aufgelegt, übersetzt, verfilmt und für das Theater sowie das Fernsehen adaptiert wurden, blieb der Autor im tschechischen Kulturbetrieb zeit seines Lebens ein Solitär. Das dominante Thema seiner Romane und Erzählungen bildet der Einbruch aggressiver, destruktiver Kräfte in das Leben wehrloser Menschen, oft Kinder und Jugendliche. Besonders eindringlich wird es in den Werken der 1960er Jahre anhand des Schicksals der Juden in der Nazizeit dargestellt. Fuksʼ Protagonisten sind meist äußerst sensible und zugleich entscheidungsschwache Menschen, die sich vor der bedrückenden Realität in Träume und Phantasien flüchten. Sie leiden unter dem Ausschluss aus der Gesellschaft und werden von Ängsten und Visionen geplagt, die manchmal krankhafte Züge annehmen. Damit geht häufig das Erscheinen von Doppelgängern und anderen Phantasiegestalten einher. Die Texte zeichnen sich ferner durch eine ausgefeilte, metaphernreiche Sprache, die Präferenz für das personale Erzählen und eine originelle Kompositionstechnik aus, für die u.a. die Wiederholung einzelner Motive und Formulierungen sowie ...