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Nation: | Nigeria |
von Manfred Loimeier
“Er bleibt ein ewiger Stümper. Schreiben kann er nicht. Von Politik versteht er auch nichts. Er ist größenwahnsinnig”. So beschrieb ein Nigerianer den Journalisten, Schriftsteller, Drehbuchautor, Bürgerrechtler und Umweltschützer Ken Saro-Wiwa gegenüber dem Schweizer Publizisten Al Imfeld. Seit dem 10.November 1995 ist Saro-Wiwa tot, hingerichtet nach dem Urteilsspruch eines nigerianischen Sondertribunals, das ihn der Aufstachelung zu einem vierfachen Mord für schuldig sprach, den nicht begangen zu haben ihm sogar das Gericht selbst in die Urteilsbegründung schrieb.
Das öffentliche Interesse an Saro-Wiwa war Zeit seines Lebens vor allem ein Interesse am “Fall” Ken Saro-Wiwa – einem Beispiel für den Einsatz eines Menschen für Menschenrechte, Naturschutz und Demokratie. Saro-Wiwa als Autor ist bisher kaum gewürdigt worden. Das liegt allerdings auch am Auftreten Saro-Wiwas selbst, der seine publizistische Tätigkeit seinem politischen Engagement zeitweise vollkommen unterordnete. Darüber hinaus verlief Saro-Wiwas Lebensweg wegen der politischen Wirren in Nigeria alles andere als geradlinig: Die akademische Laufbahn, die er gern weiter verfolgt hätte, unterbrach der nigerianische Bürgerkrieg von 1967 bis 1970; danach arbeitete Saro-Wiwa bis zu seiner Entlassung 1973 mit ministerialen Befugnissen im Kabinett des Rivers
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