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Nation: | Ukraine |
von Christian Kampkötter und Axel Ruckaberle
Stand: 15.10.2023
Jurij Andruchovyč ist zweifelsohne der international renommierteste unter den derzeit lebenden und schreibenden ukrainischen Autoren. Für seine internationale Wahrnehmung und seinen Erfolg sind in erster Linie seine Romane und Essays ausschlaggebend, obgleich er seine schriftstellerische Tätigkeit als Lyriker begann. Ein zentrales Thema seiner Essays und Romane ist die Frage nach der ukrainischen Identität. Dadurch übernimmt er die Rolle eines Mittlers zwischen Ost und West. Er ist gegenwärtig die wichtigste intellektuelle Stimme, die den westlichen Lesern das Phänomen „Ukraine“ nahebringt und verständlich macht. So ist es auch nicht verwunderlich, dass seine internationale Karriere durch die Orangene Revolution in der Ukraine im Jahr 2004 einen bedeutenden Impuls bekam. Dies kann man unschwer anhand der in den folgenden Jahren verliehenen Auszeichnungen und publizierten Übersetzungen erkennen.
Die Ukraine in all ihren Facetten ist das wichtigste Thema von Andruchovyčs Essays. In ihnen bemüht er sich darum, das Wesen der Ukraine zu ergründen, das Phänomen „Ukraine“ zu beschreiben, die Frage: „Was ist das eigentlich, die Ukraine?“ zu beantworten. Er beschäftigt sich hier mit der Geschichte der Ukraine, er schreibt über den ukrainischen Alltag, ...