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Nation: | Polen |
von Marek Zybura
Józef Mackiewicz war einer der großen Einzelgänger der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts, darin etwa Witkacy, Gombrowicz oder Bobkowski vergleichbar, und zugleich einer ihrer größten Outsider – Preis einer Unabhängigkeit, um derentwillen er nie und mit niemandem Kompromisse einzugehen bereit war. Auffällig daran ist allerdings, daß Mackiewicz, der nie einem der meinungsbildenden Zentren in Polen oder später im Exil angehörte, die das politische und intellektuelle Leben der Polen beeinflußten, diese Kreise durch sein Schaffen stets herausgefordert und zur Auseinandersetzung mit den darin vorgetragenen Ansichten und Ideen gezwungen hat. Diese Auseinandersetzung führte freilich oft zu blinder Hetze gegen den Autor, dessen literarischer Ruhm sich erst nach seinem Tod durchzusetzen begann.
Mackiewicz lag in Fehde mit den Verwaltungsbehörden des polnischen Vorkriegsstaates, er polemisierte gegen die Hauptströmungen des damaligen politischen Denkens, verkörpert durch Piłsudski-Anhänger und die Nationale Demokratie, er zog zu Felde gegen die Polen-Politik der westlichen Alliierten im Zweiten Weltkrieg und deren Befolgung durch die im Untergrund agierende Heimatarmee, er kritisierte das Programm des Senders “Freies Europa” und seine amerikanische Leitung, er prangerte das politische Profil der Pariser “Kultura” an, der wohl ...