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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Stefana Sabin
Eine der fruchtbarsten Richtungen in der amerikanischen Erzählliteratur nach 1900 war durch den Protest gegen die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes geprägt. Einige der wichtigsten modernen Romanciers, Frank Norris, Theodore Dreiser, Dos Passos, Steinbeck und auch Richard Wright, haben Werke geschrieben, die sich als Protestliteratur bezeichnen lassen. Die Romane dieser Autoren zeigen, bei allen Verschiedenheiten, zwei Gemeinsamkeiten: Sie sind zum Naturalismus zu rechnen, und sie richten ihren Protest gegen den Kapitalismus, den sie mit großen Unternehmen und der Wirtschaftselite identifizieren. In einem an Zola erinnernden deterministischen Pessimismus beziehen diese Romane ihre Spannung aus dem Konflikt zwischen dem vom Schicksal benachteiligten Individuum und der vom Leitbild des finanziellen Erfolgs bestimmten Gesellschaft; das psychologische Porträt des Protagonisten und die breit angelegte Gesellschaftsschilderung stellen die Pole dar, zwischen denen sich die Handlung entwickelt. Um einerseits die sozialen Verhältnisse und Beziehungen zu beschreiben und andererseits die Empörung darüber auszudrücken, bedienen sich diese Autoren eines melodramatischen Symbolismus. Das Vokabular dafür entlehnen sie aus der darwinistischen Theorie und projizieren so den biologischen Kampf ums Überleben auf die Gesellschaft.
Die ökonomischen und ...