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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Walter Grünzweig
Stand: 15.05.2017
John Updike zählt zu den am meisten gelesenen und am höchsten ausgezeichneten Autoren der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Seit den späten 1950er Jahren produzierte er durchschnittlich einen Titel pro Jahr und schaffte immer wieder den Sprung in die amerikanischen Bestsellerlisten. Neben diesem kommerziellen Erfolg ist Updike auch die akademische Würdigung nicht versagt geblieben: In den Literaturabteilungen der Colleges und Universitäten seines Landes ist er seit Jahren beliebtes Objekt in Lehre und Forschung; schon früh sprach man von einer akademischen ‚Updike-Industrie‘.
Dieser große Erfolg liegt in der Verbindung eines sehr spezifischen ‚Realismus‘ mit stark ausgeprägter metaphysisch-religiöser Spekulation. Das Millionenpublikum seiner amerikanischen Leser („Wenn ich schreibe, konzentriere ich mich nicht auf […] New York, sondern auf einen Ort irgendwo östlich von Kansas“) goutiert offensichtlich die ihm wohlbekannten Lebenswelten der Provinz. Sowohl in der Rekonstruktion seiner US-amerikanischen Jugend im ländlich-proletarisierten Südosten Pennsylvanias wie auch in der Darstellung des Lebens der suburbanen Mittelklasse verstand es Updike, fiktionale Modelle zu schaffen, mit denen sich der Leser zu identifizieren vermag bzw. in denen er sich wiederzuerkennen glaubt. Der Thematisierung von Entfremdung, ...