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Nation: | Großbritannien |
von Wilhelm Krull
John Fowles gehörte zu den meistgelesenen Autoren seiner Generation. Seine Romane erreichten Millionenauflagen und sind doch nicht bloß ‘Bestseller’ im landläufigen Sinne: Sie finden auch die Beachtung der Literaturhistoriker als bedeutende Werke der modernen Romanliteratur. Spannend und unterhaltsam zu lesen, enthalten sie eine Fülle von essayistischen Einschüben, literarischen Anspielungen und bisweilen sogar Infragestellungen der Gattungskonvention, mit denen der Autor bewusst das allzu direkt auf den Fortgang der Handlung gerichtete Leseinteresse enttäuscht.
Fowles hat keinen Roman vorgelegt, der sich thematisch und formal an ein früher von ihm publiziertes Werk anlehnt. Allenfalls lassen sich in seinen Büchern bestimmte Grundmuster der Figurenkonstellation erkennen: z. B. der Mann zwischen zwei Frauen, der junge Mann und sein alter Lehrmeister. Sie fungieren aber nur als narrative Bauelemente in einer jeweils wieder anders motivierten Erkundung verschiedener Romanformen.
Nimmt man die philosophische Aphorismensammlung “The Aristos” (Die Besten) aus dem Jahre 1964, die 1973 publizierten “Poems” (Gedichte), die weitgestreuten Editionen, Übersetzungen und Studien zur britischen Geschichte und Pflanzenwelt hinzu, wundert man sich noch mehr, wie ein einzelner Autor es – im Zeitalter der Spezialisten – schaffen konnte, sich mit ...