John Burnside

John Burnside wurde verhältnismäßig spät Schriftsteller. Erst mit 34 Jahren veröffentlichte er 1989 seinen ersten Lyrikband, nachdem er lange als Programmierer gearbeitet hatte. Umso imposanter ist die Karriere, die er danach hinlegte. Ein Blick auf sein umfangreiches Werk, das zahlreiche Gedichtbände, Romane, Kurzgeschichtensammlungen, autobiografische Bücher und kleine Arbeiten umfasst, erweckt gar den Anschein, als hätte Burnside die ‚unproduktive‘ Phase vor seinem künstlerischen Schaffen wettmachen wollen. Als Lyriker fing er Anfang der 1990er Jahre an, doch sein Prosawerk ist in Großbritannien mindestens ebenso beliebt, auch wenn ihm oft nachgesagt wurde, dass seine Romane eine lyrische Qualität besäßen und seine Rolle als Lyriker somit hervorgehoben wurde. Wie nur wenige andere Autorinnen und Autoren verfolgte er aber die Potenziale beider literarischer Gattungen mit gleicher Leidenschaft und Präzision. Dem deutschen Publikum ist Burnside primär als Romanautor bekannt, denn aus diesem Teil seines Werkes liegen die meisten Übersetzungen vor.

In den frühen 2000er Jahren kam eine weitere Rolle für Burnside hinzu. Als Professor für Kreatives Schreiben an der Universität St. Andrews in seiner Heimat Schottland bekleidete er ebenfalls einen akademischen Posten. Neben seinem Unterricht und ...