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Nation: | Brasilien |
von Susanne Sternke
“Regionalismo” und “sertao” gehören in der brasilianischen Literatur zusammen wie bei uns “Heimatroman” und “Voralpenland”, auch wenn sich bei der literarischen Realisierung dieser Verbindung innerhalb der brasilianischen Literatur – und insbesondere in der João Guimarães Rosas – immense Unterschiede zeigen. João Guimarães Rosa sagte selbst einmal in einem Interview mit dem deutschen Kritiker Günter W. Lorenz zu der Frage, ob er zu den regionalistas gehöre:
“Ja und nein. Zumindest müssen wir betonen, daß der regionalismo für uns eine andere Sache bedeutet als in Europa (…). Natürlich würde ich es auch gar nicht mögen, wenn man mich in Deutschland für einen dieser schrecklichen ,Heimatschriftsteller’ halten würde, was in Ihrem Land mehr oder weniger unserer Bedeutung des ,regionalista’ gleichkommen dürfte.” Was ist nun am Leben eines brasilianischen Viehzüchters so verschieden von dem seines deutschen Kollegen? Ist es vielleicht die unendliche Weite des brasilianischen Hinterlandes oder einfach nur die andere Betrachtungsweise der Literaten? Eine ländliche Idylle oder gar Gemütlichkeit kann dort kein brasilianischer Schriftsteller finden, eher schon ein faszinierendes Innenleben der Menschen und auch Tiere, wie z. B. das der Esel in ...