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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Hans-Christian Oeser
Stand: 01.06.2008
Trotz seines schmalen Werks kann Jerome D. Salinger mit einigem Recht noch immer als einer der meistgelesenen und meistbesprochenen amerikanischen Autoren der Nachkriegszeit gelten. Ein einziger Roman und fünfunddreißig Kurzgeschichten, von denen lediglich dreizehn erneut in Buchform vorgelegt werden durften, reichten hin, ihm nicht nur ein nach Millionen zu zählendes Lesepublikum vor allem unter den Absolventen der amerikanischen High Schools und Colleges zu sichern, sondern auch einen einzigartigen literarischen Mythos zu begründen. Obgleich sich Salinger bereits frühzeitig aus der literarischen Öffentlichkeit zurückzog und nichts dazu beitrug, seinen Ruf als Mentor einer wenig ambitionierten Großstadtjugend anders als durch gelegentliches Schreiben zu rechtfertigen, avancierte er rasch zu einer zelebrierten Kultfigur, nach der denn auch Kritiker einen ganzen Abschnitt der amerikanischen Literaturgeschichte als „Ära Salinger“ bezeichneten. Seine herausragende literarhistorische Position mag man daran ablesen, daß diese Epoche zuweilen nach der Publikation der ersten und der vorletzten seiner äußerst einflußreichen Kurzgeschichten datiert wird: von „Ein herrlicher Tag für Bananenfisch“ im Januar 1948 bis „Seymour wird vorgestellt“ im Juni 1959. Politisch überschneidet sie sich mit der ...