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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Carola Jeschke
Stand: 15.09.2018
Als 1966 Jane Bowlesʼ „The Collected Works of Jane Bowles“ (Die Gesammelten Werke von Jane Bowles) erschienen, wurde sie von der Kritik als „neglected genius“, als vernachlässigtes Genie, bezeichnet. Aber in gewisser Weise hat nicht nur die Kritik ihr Werk vernachlässigt, auch sie selbst hat, wenn man das so sagen kann, ihr „Genie vernachlässigt“ oder zumindest keinen Weg gefunden, es so zu nutzen, dass ihre Leser nicht nur mit einigen, sehr wenigen Preziosen dastehen. Es ist fast, als ob ihre Persönlichkeitsstruktur in Kombination mit den äußeren Umständen dazu geführt hat, dass sie nach der Veröffentlichung eines Romans, eines Theaterstücks und einiger kürzerer Texte ihr ganzes Leben zwar weiter gearbeitet hat, aber nur wenige Texte in einen für sie publizierbaren Zustand bringen konnte. Als David Herbert, ein englischer Aristokrat, der über 50 Jahre in Tanger lebte, dort zu einem sozialen Zentrum geworden und Jane Bowles zugeneigt war, ihr die Rezensionen zu ihren „Gesammelten Werken“ vorlas – ihre Krankheit hatte ihre Sehfähigkeit eingeschränkt –, sagte sie: „Ich weiß, dass du es gut meinst, Darling, aber ...