Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Ungarn |
von Edit Erdődy
Im Verlauf von mehr als einem halben Jahrhundert schuf Iván Mándy fast unbemerkt eines der bedeutendsten und umfangreichsten Werke der ungarischen Literatur des 20. Jahrhunderts; er wurde noch zu Lebzeiten ein Klassiker. Seine Kritiker und Rezensenten nannten ihn oft einen Einzelgänger. Tatsächlich schloß sich Mándy – außer der Gruppe um die kurzlebige Zeitschrift “Ujhold” – nie einem Kreis an; die verschiedenen literarischen Moden und Strömungen ließen ihn unberührt. Seine geistigen Anlagen und Bestrebungen rücken ihn eher in die Nähe der ungarischen Erzähler, die am Anfang des 20. Jahrhunderts einer realistischen Darstellung und Analyse der Probleme der ungarischen Gesellschaft die Abbildung der inneren Wirklichkeit, das Märchen, den Traum und das Phantastische vorzogen. Obwohl Mándy auch Romane, Hörspiele und ein Bühnenwerk verfaßt hat, war die Gattung, in der sich sein Schreiben am gelungensten entfaltete, die Novelle. Unter seinem Einfluß hat sich der poetische Gehalt der ungarischen Erzählkunst erneuert: Die Beschreibung kausaler Zusammenhänge verschwand nach und nach; durch die vermehrte Verwendung symbolischer und metaphorischer Elemente traten immer mehr die Stimmung, die Atmosphäre in den Vordergrund.
Im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen und Freund, dem Romancier Géza ...