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Nation: | Japan |
von Lisette Gebhardt und Rebecca Mak
Stand: 15.02.2022
Murakami Haruki hat sich eingehend mit der US-amerikanischen Literatur, mit Jazz und Populärkultur beschäftigt und seine Tätigkeit als Übersetzer US-amerikanischer Autoren prägt seinen Stil maßgeblich. Er entwickelte für seine Texte eine eigene Sprache, wobei der musikbegeisterte Autor besonderen Wert auf eine rhythmische Prosa legt, er wolle, so erzählt er gern, schreiben, als würde er ein Instrument spielen. Auf der Suche nach dem richtigen Ton verfasste er einige seiner frühen Texte zunächst auf Englisch. Seine in der Fremdsprache begrenzte Ausdrucksmöglichkeit, der eingeschränkte Wortschatz und die notwendige Einfachheit der Sätze behielt er bei der Rückübersetzung ins Japanische bei und fand so seinen schnörkellosen Stil. Dieses Moment zieht sich, genau wie die zentralen Motive und Themen, nicht alleine durch Murakamis Romane, sondern bestimmt auch seine Kurzprosa.
Eines der Hauptthemen des Autors ist das Leben der Menschen in Großstädten. Japan befand sich (mit Ausnahme der Ölkrise 1973) seit den 1960er Jahren in einer Phase steten Wirtschaftswachstums, die bis Ende der 1980er Jahre anhielt. Die Generation der protestierenden Studierenden hat sich in den 1970er Jahren, ohne ihren Idealen gerecht geworden zu sein, an die Konsumgesellschaft ...