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Nation: | Island |
von Wilhelm Friese
Halldór Laxness war ein vielgereister und weltkundiger Autor, dem die Religionen, Weltanschauungen und Ideologien, aber auch die Zweifel und die Skepsis des von Kriegen und Krisen heimgesuchten 20.Jahrhunderts nicht fremd blieben – ein Weltbürger par excellence, doch zuerst und vor allem ein Isländer: „Ich bin ein Isländer, der wahre Isländer.“ Diese Worte des jungen Halldór Laxness stehen über seinem Leben und prägen sein Werk, das imponierend umfangreich und vielfältig zugleich ist. Äußerungen und Überlegungen zur Literatur, Reflexionen über die eigene schriftstellerische Tätigkeit, Redetexte und Zeitungsbeiträge zu gesellschaftlichen Problemen der Gegenwart füllen eine stattliche Anzahl Bücher. Hinzu kommen einige Schauspiele, ein Gedichtband und mehrere Bände Erzählungen. Mitte und Herzstück seines Werkes aber sind die Romane.
Die herbe Landschaft der Insel unter dem Polarkreis gibt Laxnessʼ Prosa ein unverwechselbar isländisches Kolorit: Der weite Horizont, die steinig-felsige Hochebene, die weißkalte Pracht der Gletscher, die tiefen, engen Täler, die Fischerorte an schmalen Küstenstreifen, die einfachen Torf- und Grassoden-Katen, die stattlichen Bauten aus Holz und Beton, die Straßen der Hauptstadt des Landes – dies sind die Schauplätze seiner Romane. Unverwechselbar ist auch die Natur: lange ...