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Nation: | Palästinensische Autonomiegebiete |
von Veronika Theis
Ghassan Kanafani zählt zu den bedeutendsten Autoren der modernen palästinensischen Literatur. Neben persönlichen Erfahrungen reflektiert sein Werk historische und politische Ereignisse, die das Leben der Palästinenser in unserem Jahrhundert geprägt und gelenkt haben. Kanafani war nicht nur Schriftsteller, sondern in erster Linie Revolutionär, der mit der Feder als Waffe gekämpft und der palästinensischen Sache sein Leben geopfert hat. Darum läßt sich sein schöpferisches Werk nicht losgelöst von seiner politischen Haltung betrachten.
Geboren wurde Kanafani im Jahre 1936, zur Zeit der Anfänge des Aufstandes der palästinensischen Arbeiter- und Bauernschaft, der sich schon damals gegen jüdische Einwanderung und Bodenverkäufe an die Zionisten sowie gegen die britische Kolonialmacht wandte. Am 9. April 1948 fand das Massaker von Deir Jassin statt, einem palästinensischen Dorf, das von den Zionisten regelrecht ausgerottet wurde und der gesamten arabischen Bevölkerung Palästinas als Abschreckung diente. Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel proklamiert. Die Vertreibung seiner Familie und seines Volkes erlebte Kanafani als Zwölfjähriger. Für seine Familie, die in Akko dem gehobenen Mittelstand angehört hatte, bedeutete das Verlassen Palästinas einen tiefen sozialen Abstieg. Wie viele Altersgenossen mußte ...