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Nation: | Frankreich |
von Eugen Helmlé und Eric Beaumatin
“Schreiben, peinlich genau versuchen etwas festzuhalten, etwas überleben zu lassen: der Leere, die sich höhlt, einige genaue Fetzen zu entreißen, irgendwo eine Furche, eine Spur, ein Merkmal oder einige Zeichen lassen.” Diese starke Faszination des Schreibens, der sich Perec bereits in frühesten Jahren hingab, hatte bei ihm durchaus auch eine existenzielle Komponente: sie half ihm, das Trauma seiner Kindheit zu überwinden, ein Trauma, das ihm die Einsicht vermittelte, daß er sein Leben als Jude nur einem Zufall verdankte. Nur durch das Schreiben, durch das In-Worte-Fassen des Unfaßlichen vermochte er die Ungesichertheit seiner Existenz zu überwinden.
Nachdem er bereits früh mit ersten Schreib- und Fingerübungen begonnen hatte, veröffentlichte er ab 1955 bei der “Nouvelle Revue Française” und in den “Lettres Nouvelles” Kritiken und Buchbesprechungen sowie verschiedene Aufsätze über Literatur. Seine Karriere als Romancier begann 1965 mit der Veröffentlichung seines ersten Romans “Die Dinge”, für den er sogleich einen der großen Literaturpreise Frankreichs erhielt.