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Nation: | Syrien |
von Nadja Al-Madani
Stand: 01.04.1993
Eine der bekanntesten und bemerkenswertesten Schriftstellerinnen der arabischen Gegenwartsliteratur ist die Syrerin Ġāda as-Sammān. In ihren Romanen und Kurzgeschichten unternimmt sie den Versuch, die arabische Gesellschaft zu porträtieren und deren innere Probleme kritisch zu beleuchten. Obwohl sie selbst aus einer wohlhabenden Familie stammt, greift sie die Oberflächlichkeit und Moral der arabischen Bourgeoisie an, die sich nur auf eigene Interessen konzentriert – oft zum Nachteil des eigenen Volkes.
Am Anfang ihrer literarischen Karriere beschäftigte sich as-Sammān vor allem mit der Unterdrückung der arabischen Frauen in Gesellschaft, Ehe und Familie. Ihre offene und klare Beschreibung von Liebe und Tod, Religion und Sexualität sowie der sozialen Klassenunterschiede in der ,Dritten Welt‘ stießen in der traditionsverbundenen arabischen Öffentlichkeit auf negative Reaktionen, so daß man sie sogar als „geistig verwirrte“ und „gefallene Frau“ beschimpfte. Doch besaß sie genug Selbstvertrauen, um sich gegen solche Angriffe und Einschüchterungsversuche zu wehren.
Der Leser spürt den autobiographischen Hintergrund ihrer Arbeiten. Figuren und Schauplätze reflektieren ihre Herkunft und die persönlichen Erfahrungen und Probleme, die sie als arabische Frau in einer von Männern dominierten Gesellschaft machte. Den Kampf um Bildung und Gleichberechtigung ...