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Nation: | Italien |
von Johann Strutz
Stand: 01.06.1999
„Meine Erfahrungen der Jahre von 1945 bis 1955“, so Fulvio Tomizza in seiner Einleitung zu „Lʼalbero dei sogni“ (Der Baum der Träume, 1969), „von meiner Abreise aus dem bäuerlichen Dorf, um ins erste Internat zu gehen, bis zur endgültigen Übersiedlung nach Triest im Zuge des Exodus aus Istrien, haben (…) sich immer mächtiger in eine eigenartige, in ihren scharfen Kontrasten innerlich harmonische Wirklichkeit umgesetzt. (…) Ich kann sagen, daß ich fast ausschließlich bei der Überprüfung dieser seltsamen und dichten Parabel zum Schriftsteller geworden bin und darauf neue menschliche Begegnungen und sogar meine laufende Lektüre übertragen habe. (…) Es war indes nicht die Einmaligkeit eines persönlichen Schicksals, die mich diese Art eindringlicher Autobiographie wählen ließ, als vielmehr das Bewußtsein, daß dieser einsame Weg immer von der Zeitgeschichte einer Stadt an der Grenze bestimmt war, einer Stadt, die von zwei Ländern unterschiedlicher Formation und Ideologie bestimmt war, ihrerseits Vorposten zweier antithetisch gelagerter Hemisphären, der westlichen Welt und des europäischen Ostens …“
An anderer Stelle versuchte Tomizza sein Schreiben zu rechtfertigen: „(…) vielleicht schreibe ich, weil ich keine andere Tätigkeit ...