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Nation: | Russland |
von Gisela Erbslöh
Švarc' Märchenkomödie für Erwachsene “Der Schatten” (1940) war eines der ersten sowjet-russischen Stücke, mit denen das deutsche Publikum nach dem Krieg konfrontiert wurde: 1947 an den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Berlin. Der große Erfolg der Inszenierung von Gustaf Gründgens, die mehr Wert auf die romantisch-naive Liebesgeschichte als auf die satirisch-parodistischen Momente des Stückes legte, mag damals – auch – einem verbreiteten Bedürfnis nach heiler Welt entsprochen haben. “Keine Problematik, kein Wühlen im Pessimismus der Zeit, keine bedrohliche Belehrung. Aber auch kein schlechtes Gewissen, sich von der Gegenwart unstatthaft entfernt zu haben.” (Friedrich Luft über die Aufführung). Der Name Evgenij Švarc taucht seitdem häufig im Repertoire ost- und westdeutscher Theater auf, vorwiegend im Zusammenhang mit seinen Kinderstücken, die hierzulande als fröhlich harmonische Weihnachtsmärchen auf die Bühne gebracht werden. Weitgehend unbekannt geblieben ist der ironische, zur Groteske neigende Švarc.
Im eigenen Land war der Autor Švarc zu Lebzeiten eher durch einen Mythos lebendig als durch die Publizität seines Werkes. Eine Buchausgabe mit ausgewählten Stücken konnte – in zwei aufeinanderfolgenden, sofort vergriffenen Auflagen – erst unmittelbar vor seinem Tod ...