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Nation: | Großbritannien |
von Carola Jeschke
Stand: 15.02.2021
Eva Figes gilt als „eine der letzten Überlebenden einer experimentellen Tradition und eine ziemlich ‚ungewöhnliche Schriftstellerin‘“ (Interview mit Almagro / Sánchez-Palencia, 2000, Übersetzung aller englischsprachigen Zitate, d. Verf.). Diese „experimentelle Tradition“ hat ihre Wurzeln in einer losen Verbindung Gleichgesinnter, die Eva Figes zu Beginn ihrer schriftstellerischen Tätigkeit mit Ann Quin, B. S. Johnson und Alan Burns eingegangen war. Die Schriftsteller*innen hatten es sich zum Ziel gesetzt, die vorrangig in realistischen Darstellungsweisen des 19. Jahrhunderts verharrende englische Literatur jener Zeit zu verändern, eine Darstellungsweise, die der Lebenswirklichkeit nach dem Zweiten Weltkrieg ihrer Meinung nach nicht mehr angemessen war. Doch die gegenseitigen Anregungen nahmen ein jähes Ende: „Wir waren vier: Zwei haben sich im selben Jahr umgebracht (d. i. Quin, 27. 8. 1973, Johnson, 13. 11. 1973, d. Verf.), einer ging nach Amerika und hat aufgehört zu schreiben (d.i. Burns, d. Verf.), so bin ich irgendwie übrig geblieben (…).“ (ebd., S.182). Auch ohne die anderen versuchte Figes, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, und hat für ihre Werke ganz eigene Darstellungsformen gefunden. Das macht sie zu einer „ungewöhnliche(n) Schriftstellerin“, wie es im Zitat oben heißt, aber auch die Tatsache, dass ...