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Nation: | Großbritannien |
von Uwe Lindemann und Isabel Beisenkötter
Hans C. Blumenberg schrieb über Eric Ambler, er halte ihn “für einen der großen britischen Romanciers dieses Jahrhunderts”, und Helmut Heißenbüttel erklärte, Ambler sei einer “der bedeutendsten lebenden Autoren überhaupt” – zwei Aussagen, die Skepsis wecken. Ambler in einer Reihe mit Autoren wie Jorge Luis Borges, Thomas Bernhard, Samuel Beckett, Bryan Stanley Johnson oder Georges Perec? Graham Greene präzisierte: Ambler sei “zweifellos unser bester Verfasser von Thrillern”.
Doch auch Greenes Bemerkung verschleiert den Sachverhalt mehr, als daß sie ihn erhellt. Amblers Romane sind keineswegs bloße Thriller, die sich problemlos unter der Kategorie Trivialliteratur subsumieren lassen. Sie bewegen sich vielmehr auf dem schmalen Grad zwischen Unterhaltung und ernster Literatur, lavieren im Zwielicht verschiedener Genres und entziehen sich daher generell der Zuordnung zu einer bestimmten Art von Literatur. Teils weisen sie die spezifischen Merkmale von Thrillern auf, teils die typischen Muster von Detektivgeschichten. Teils können sie als politische Romane gelesen werden, teils sind sie detaillierte zeitgeschichtliche Dokumentationen. Zuweilen tragen sie die Züge von biographischen Texten.
Trotzdem stehen Amblers Romane nicht jenseits aller Kategorien. Julian Symons, selbst Kriminalautor und ...