Geburtstag: | |
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Nation: | Ägypten, Frankreich |
von Judith Kasper
Jabès' frühe Gedichte aus der Kairoer Zeit sind nachhaltig geprägt durch die Lyrik von Arthur Rimbaud, Stéphane Mallarmé, vor allem aber durch die Lieder seines im Konzentrationslager Drancy umgekommenen Freundes Max Jacob, in denen hinter komisch anmutenden Sprachentstellungen die Abwesenheit einer Wahrheit als pure Angst spürbar wird. In diesen Gedichten, die alle unter dem Titel “Je bâtis ma demeure, poèmes 1943–1957” (Ich baue mir eine Behausung, Gedichte 1943–1957, 1959) veröffentlicht wurden, herrschen Themen und Bilder existentieller Verlassenheit, Einsamkeit, Stille und Leere vor. Die metaphysische Obdachlosigkeit äußert sich schon in diesen frühen Texten in Metaphern, die auf eine konkrete Heimatlosigkeit verweisen. Das “Soleilland” (Sonnenland), so der Titel eines Gedichtes, in dem es “Meine Liebe ein Land eine Stadt ein Zimmer” gibt und schließlich “Meine Liebe ein Land eine Stadt ein Zimmer ein Bett ein Toter ein Dach ein Halsband”, geht dem Ich schließlich verloren: “Das Halsband habe ich zurückgegeben / (…) / Das Dach ist eingestürzt / (…) / Der Tote ist bestattet / (…) / Das Bett ist ungemacht / (…) / Das Zimmer ist ...