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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Philipp Reisner
Stand: 15.02.2019
Durch seinen ausgeprägten Personalstil der satirischen Tragödie ist Adjmi zu einem der bedeutendsten amerikanischen Dramatiker der Gegenwart avanciert. Mit dieser komplexen Form erkundet Adjmi den Ursprung der griechischen Tragödie anhand zeitgenössischer und historischer Themen. Dennoch erklärt sich die durch Auszeichnungen und Rezensionen ausgewiesene besondere Anziehungskraft seines Werkes durch die thematische Vielfalt seiner dramatischen Explorationen sowohl im Hinblick auf die Gegenstände (komödiantische Fernsehserien wie in „3C“ (Herzbube mit zwei Damen) sowie die Französische Revolution in „Marie Antoinette“ (2012)) und Handlungsorte (Brooklyn, Frankreich) seiner Dramen als auch in Hinblick auf ihre Form (das in der Gegenwart angesiedelte Ein-Frau-Mikrodrama „Elective Affinities“ (Wahlverwandschaften, 2005), ein Monolog, steht so beispielsweise neben dem historischen Mehrpersonen-Drama „Marie Antoinette“). Die zahlenspielerische Doppelausgabe seines historischen Dramas zur Französischen Revolution „Marie Antoinette“ und seines zeitkritischen Stückes über eine Fernsehserie der 1970er Jahre („3C“) in einem Band unter dem Titel „1789 : 1978“ (2017) unterstreicht, dass den unterschiedlichen Gegenständen, Handlungsorten und Formen ein gemeinsames Anliegen zugrunde liegt. Einzig der aus politisch-künstlerischem Interesse gespeiste Ansatz der satirischen Tragödie scheint diese vielseitigen dramatischen Entwürfe zu einen. In ihm sucht und findet Adjmi, ausgehend ...