Christiane Rocheforts 1958 erschienener Roman “Das Ruhekissen“, häufig als “Sexreißer und pikantes Evangelium der Nouvelle Vague“ (Franz Norbert Mennemeier) gelesen, wurde Skandal und Publikumserfolg zugleich. Die Kritiker monierten vor allem die Freizügigkeit, mit der die Autorin die sexuelle Hörigkeit einer jungen Frau aus bürgerlichen Verhältnissen gegenüber einem Alkoholiker in einer für das Sprachempfinden der Zeit groben Sprache beschrieb. Diese Wirkung wurde durch die Verfilmung des Stoffes mit Brigitte Bardot in der Hauptrolle verstärkt.
Während sie sich wegen Erbschaftsangelegenheiten in einer Kleinstadt aufhält, betritt Geneviève Le Theil aus Versehen das falsche Hotelzimmer und findet dort einen halbtoten Mann namens Jean-Renaud Sarti, der offensichtlich einen Selbstmordversuch unternommen hat. Sie rettet ihn, verliebt sich in ihn und nimmt ihn in ihrer Pariser Wohnung auf, womit sie einen Schlußstrich unter ihr bisheriges, geordnetes Leben setzt. Aus sexueller Abhängigkeit erträgt Geneviève die Erniedrigungen des Alkoholikers Renaud. Während eines gemeinsamen Aufenthalts an der Côte d'Azur trifft Renaud in der kindlich-androgyn anmutenden Rafaele sein alter ego. Bei ihren Spielen kommt eine kreativ-lebensfrohe Seite Renauds zum Vorschein, die Geneviève völlig unbekannt war. Als Geneviève schwer ...