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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Klaus Junkes-Kirchen
Mit Charles Bukowski – vom Underground-Poeten zum internationalen Bestseller-Autor aufgestiegen und damit eine der außergewöhnlichsten Figuren der amerikanischen Gegenwartsliteratur – verband sich ein bestimmtes Klischee, das sich aus den Versatzstücken eines auch von ihm selbst propagierten ,Image’ zusammensetzte. Danach galt er als wüster Trinker, der obszöne Sprüche klopfte und es mit allen Frauen trieb, die er bekommen konnte. Als klassisch könnte man die Pose auf einer bekannten, zu Werbezwecken gebrauchten Fotografie bezeichnen, auf der er, in der einen Hand eine Flasche Bier, in der anderen eine Zigarette, den Arm um ein Straßenmädchen legt und mit voluminösem Bierbauch, von einem T-Shirt nur wenig verdeckt, in die Kamera grinst. Diese Selbstdarstellung zeigt nur allzu deutlich, als wer er gelten wollte: als Außenseiter und Bürgerschreck, der sich über die philiströsen Konventionen der bürgerlichen Welt lustig macht. Dieses Bild wird in seinen Schriften kultiviert und teilweise so selbstgefällig aufgetragen, daß es den Verdacht der Attitüde aufkeimen läßt. Bukowski ließ sich freilich in keine vorgefertigte Kategorie pressen und hat sich immer wieder erfolgreich gegen Vereinnahmungen zu wehren gewußt.
Ohne Bukowskis ...