Geburtstag: | |
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Nation: | Russland |
von Elsbeth Wolffheim
Okudžavas erster Gedichtband kam 1956 unter dem Titel “Lirika” (Lyrik) heraus. Schlicht im Ton und einfach in der Wortwahl, beziehen diese Gedichte ihren Reiz aus der Versmelodie, aus höchst anmutigen Reimen und ganz und gar unprätentiösen Bildern. Dem Erlebnis des Krieges ist, wie bei vielen seiner Zeitgenossen, breiter Raum vorbehalten; doch wird dieses Thema ganz unpathetisch behandelt, im Gegensatz zum gängigen patriotischen Pathos. Dafür ein Beispiel aus dem Jahre 1958:
Der Heldentod wird weder pathetisch überhöht noch ideologisch verbrämt: Wichtiger ist, dass man zurückkehrt. So heißt es entsprechend in einem anderen Gedicht: “Nein, sterben, Bruder, das will ich nicht.” Der Krieg wird aus der Perspektive der kleinen Leute betrachtet, die sich mit dem Gedanken beruhigen, dass sie keine Verantwortung für seine Schrecken tragen.
Aber natürlich herrschen in diesen Gedichten auch andere Themen ...