Geburtstag: | |
Nation: | Südafrika |
von Hans-Gerd Schwandt und Ingrid Laurien
Stand: 15.09.2017
Leben und Werk von Breyten Breytenbach waren von Anfang an bestimmt durch seine Zugehörigkeit zu den Nachfahren niederländischer Siedler, die seit Jan von Riebeecks Landung am Kap der Guten Hoffnung 1652 ihr gelobtes weißes Land am äußersten Ende des schwarzen Kontinents behüten und beschützen und die sich selbst „Afrikaner“ nennen. Ihre Sprache, das Afrikaans, von ihren Hütern als jüngster Sproß des Germanischen gepflegt, ist, so Breytenbach, eine kreolische, eine Bastardsprache, entstanden „aus dem Holländischen und den anderen in den Niederlanden gesprochenen Dialekten (…), die die Seefahrer des 17. Jahrhunderts sprachen“, geboren „jedoch in den Mündern derjenigen – importierten Sklaven, einheimischen Völkern – (…), die nicht über eine nach europäischen Sprachen geformte Zunge verfügten und die sich untereinander in einer lingua franca verständigen mußten“. Gerade diese nur vermeintlich ‚reine‘ Sprache trug und trägt bei „Afrikanern“ wesentlich zur Identitätsstiftung bei, verteidigt und beschworen um so mehr, als man sich untergründig den englischsprachigen rooinekke (Rotnacken) unterlegen fühlte. In einem Gedicht bezeichnete J. Lion Cachet Ende des 19. Jahrhunderts, als die Ausbildung des Afrikaans als Schriftsprache noch bevorstand, „die afrikaanse taal“ noch als „ʼn arme ...