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Nation: | Volksrepublik China |
von Wolfgang Kubin
Stand: 15.05.2015
Die Literatur Hongkongs hat erst seit dem Jahr 1997 ein gewisses Interesse gefunden. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig. Die langfristig geplante Übergabe der ehemaligen britischen Kronkolonie an die VR China hat zwar einen Exodus von Akademikern und Intellektuellen bewirkt, gleichzeitig jedoch unter den verbliebenen Schriftstellern und Künstlern eine Neugier an der Geschichte Hongkongs geweckt. Die historische Reflexion hat inzwischen zu einer Aufarbeitung auch der einheimischen Literatur geführt. Dabei ist ein charakteristisches Dilemma deutlich geworden. Hongkong spielte besonders in Krisenzeiten der gesamtchinesischen Gesellschaft immer nur die Rolle einer Durchgangsstation. Nahezu alle bedeutenden chinesischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts haben hier einmal gelebt und gearbeitet. Aber nicht nur sie zog es nach einiger Zeit wieder fort, sondern auch die ortsansässigen Autoren, die entweder nach Taiwan oder nach Nordamerika gingen. D.h. in der Stadt verwurzelte Schriftsteller stellen eine Ausnahme dar, so dass gegenwärtig nur von zwei echten Hongkonger Autoren die Rede sein kann, die ein internationales Interesse verdienen. Neben der Schriftstellerin Xi Xi (geb. 1938) ist dies der einem akademischen Beruf nachgehende Liang Bingjun. Seine Bedeutung weist über Hongkong hinaus – nicht nur auf ...