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Nation: | Südafrika |
von Margarete Seidenspinner
Stand: 01.06.2012
Athol Fugard, dessen Werk innerhalb der englischsprachigen Literatur des südlichen Afrika einen herausragenden Platz einnimmt, ist nicht nur der Verfasser einer Reihe von Dramen, Drehbüchern, einer Biografie, eines Romans und mehrerer Kurzgeschichten, sondern wirkte auch als Schauspieler, Regisseur und federführender Gestalter bei den international bekannten Werkstattproduktionen der schwarzen Laienschauspieltruppe „The Serpent Players“ mit. Sein Ansehen als Wegbereiter des zeitgenössischen südafrikanischen Theaters und als Schriftsteller, dessen Werk sich durch subtile Metaphorik, eine ihm eigene Sprache und psychologische Tiefe auszeichnet, rückt ihn an die Seite südafrikanischer Literaten von Weltrang wie z.B. Nadine Gordimer oder J.M. Coetzee. Wie diese gilt er als Verfechter jenes liberalen Erbes, das zwischen den sich stetig verengenden Fronten der Literaturszene seines Landes, die einerseits von den Vertretern des militanten schwarzen Agit-prop und andererseits von den an eurozentrischen und hegemonialen Konventionen ausgerichteten Kulturverwaltern gezogen wurden, eine humanistische Grundposition verteidigt und sich aktiv für eine soziokulturelle Integration und politische Emanzipation der Bevölkerungsmehrheit einsetzt.
Da Fugards Schicksal und sein künstlerischer Werdegang stark von den Gegensätzen der südafrikanischen Gesellschaft geprägt wurden, trägt sein Werk, das sich bemüht, diese vielschichtige und gleichzeitig dichotome ...