Geburtstag: | |
Nation: | Norwegen |
von Klaus Böldl
Stand: 15.02.2016
Man muss des Norwegischen gar nicht mächtig sein, um eine entscheidende Dimension der Poesie Arild Vanges erfahren zu können, nämlich die rhythmischen und klanglichen Qualitäten von Sprache, die mit einer in der Gegenwartslyrik selten anzutreffenden Konsequenz in seinen schmalen Gedichtbänden ausgelotet werden. Bereits für den Gymnasiasten war die Lektüre der Gedichte Jan Erik Volds richtungsweisend, der mit seinen von Jazzimprovisationen begleiteten Lesungen weit über die Grenzen Norwegens hinaus bekannt geworden ist. Wenngleich die Ästhetik der Texte, die Arild Vange in den 1980er Jahren für verschiedene Punkbands schrieb und auch selbst als Sänger zum Vortrag brachte, wohl nicht viel mit seinen späteren Arbeiten gemein hat, so wurde doch damals bereits die Basis für ein Poesieverständnis gelegt, das Worte auch als Klangmaterial begreift – was impliziert, dass diese Lyrik sich nicht nur in Gedichtbänden, sondern vor allem auch auf Theater- und Musikbühnen, etwa im Dialog mit Improvisationskünstlern, ereignet.