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Nation: | Italien |
von Irmgard Scharold
“Zunächst, ich weiß nicht, ob ich wirklich eine Schriftstellerin bin; es ist nicht einmal wichtig für mich. (…) Aber: Wenn ich ein echter und strenger Schriftsteller wäre (mit dem Glanz einer Perle), gäbe es für mich in diesem Schreiben immer Risse, Sprünge, in denen ich die leere Weite, das Externe spüren würde …
Der Zynismus würde verschwinden … Er regiert in der Öffentlichkeit, sonst nirgends …” Anna Maria Orteses Leben und Schreiben hat sich stets fernab vom Literaturbetrieb in einer selbstgewählten Zurückgezogenheit vollzogen. Obgleich die Rezeption ihrer Werke von gelegentlichen Höhepunkten begleitet war – sie gewann bedeutende nationale Literaturpreise –, ist sie im literarischen Leben Italiens bis in die achtziger Jahre hinein weitgehend eine Unbekannte geblieben. Eine endgültige Bewertung ihres umfangreichen Œuvres steht noch immer aus, die literarhistorische Einordnung orientiert sich teilweise an längst historisch gewordenen Strömungen, wie dem ,magischen Realismus' eines Massimo Bontempelli oder dem Neorealismus der Nachkriegszeit. Da sich
die literarische Produktion Anna Maria Orteses von den dreißiger Jahren bis in die neunziger Jahre des 20.Jahrhunderts erstreckt, ist eine Revision dieser literaturgeschichtlichen Zuordnungen notwendig. Einzelne Werke ...