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Nation: | Südafrika |
von Ingo Käthner
Als entschiedener Gegner der Apartheid stand André Brink dennoch immer zu seiner burischen Herkunft, bezeichnete sich ausdrücklich als Patrioten und Afrikaaner – wie sich die Weißen burischer Abstammung in Südafrika seit Ende des 19. Jahrhunderts stolz nennen. Durch das nur Weißen zugestandene Wahlrecht und das Mehrheitswahlverfahren ab 1948 unumschränkt an der Macht, hatten die burischen Nationalisten die Rassentrennung zum Staatsziel erhoben und bis zu ihrer Entmachtung Ende der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts in allen Lebensbereichen durchgesetzt. Unter den Bedingungen des staatlich verordneten Rassismus betrachtete Brink sich als „Dissident und Schriftsteller im Afrikaanertum“, der gegen die Gleichsetzung von Afrikaanertum mit Apartheid zu kämpfen habe. Als Wurzeln dieses Kampfes stellte er die positiven Seiten des historischen ‚Dissidententums‘ der Buren heraus, ihren Eigensinn und ihre vormalige Auflehnung gegen jede von außen kommende imperiale Obrigkeit. Einst Rebellen gegen die Bevormundung durch die holländische Kolonialadministration der Ostindienkompanie und den britischen Imperialismus, Freischärler in den Burenkriegen, hatten die burischen Nationalisten nun selbst zur Sicherung ihrer exklusiven Herrschaft einen Polizeistaat aufgebaut, in dem jede Opposition als staatsfeindlich und kommunistisch gesteuert diffamiert und mit Gewalt gebrochen wurde. Unter diesen ...