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Nation: | Israel |
von Ute Bohmeier
Stand: 01.10.2008
Amos Oz gilt international als wichtigster Repräsentant der israelischen Literatur. Er versucht, die sozialistisch-zionistischen Ideale seines Landes zu leben und erfährt ihre Gefährdungen und Wandlungen. In allen seinen Werken sind die Probleme und Krisen der israelischen Gesellschaft durch die Jahrzehnte stets präsent.
Als sein erster Erzählband „Arzot Ha-Tan“ (Länder des Schakals, 1965) erschien, befand sich die israelische Literatur in ihrer zweiten Entwicklungsphase. Die vorangegangene „Palmach-Literatur“ der vierziger und fünfziger Jahre – benannt nach den jugendlichen Kommandotruppen der Untergrundarmee im Kampf um Staat und Unabhängigkeit – gilt als weitgehend realistisch, wenngleich ihr Bild von der Realität durch Konformismus und affirmative Solidarität geprägt ist. Seit Ende der fünfziger Jahre hat die „Generation der Staatlichkeit“ (die nach der Staatsgründung aufgewachsenen Schriftsteller) und ihre „New-Wave“-Literatur die Themen und stilistischen Möglichkeiten erweitert. Die Stoffe haben phantastische, surreale, romantische, komische Züge hinzugewonnen, die Sprache ist metaphern- und anspielungsreicher, farbiger und ausdrucksvoller geworden. Die Helden sind nicht mehr bloß vital und opferbereit, das Kollektiv kann die Vielfalt der Individuen nicht mehr nivellieren, die Landschaft verheißt nicht mehr nur biblische Geborgenheit; die israelische Literatur zeigt jetzt ...