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Nation: | Argentinien |
von Cecilia Dreymüller und Juliana Kálnay
Stand: 15.05.2015
Adolfo Bioy Casares ist ein bedeutender Vertreter der lateinamerikanischen phantastischen Literatur. Er gehört jener Generation argentinischer Schriftsteller an, die – wie Jorge Luis Borges, Julio Cortázar, Victoria und Silvina Ocampo – das phantastische Genre zu neuer Blüte brachten, wenn auch sein Werk, zu Unrecht, vom Ruhm seines Freundes Borges überschattet ist. Thematisch stehen seine Romane und Erzählungen zwischen der metaphysischen Spekulation von Borges und dem Existentialismus Julio Cortázars. Doch trotz aller Gemeinsamkeiten mit den Autoren seiner Generation trägt das Werk von Bioy Casares ganz eigene Züge. Seine phantastischen Fiktionen auf pseudowissenschaftlicher Grundlage sind gleichzeitig Gesellschaftssatiren mit psychologischem Tiefgang, aus denen sich zahllose Reminiszenzen an die Weltliteratur herauslesen lassen. Das reiht ihn letztlich unter die Autoren des lateinamerikanischen „magischen Realismus“ ein. Denn seine Sujets sind nicht in einer imaginären Zukunfts- oder Vergangenheitswelt angesiedelt, sondern in der Alltagsrealität seines Heimatlandes Argentinien, genauer: in Buenos Aires. Die Stadt des eleganten Lebemanns einerseits und der kleinen Leute andererseits bildet den Hintergrund seltsamer, vom Alltäglichen zum Alptraumhaften wechselnder Ereignisse.
Bioy Casares erweist sich in seinen Büchern ...