* 13. September 1942
† 13. Mai 1975
von Inna Klause
Essay
Zolotarëvs Schaffen kann nicht in vollem Umfang dargestellt werden. Wenn auch zahlreiche seiner Kompositionen für Bajan im Druck vorliegen, so sind doch viele Werke Zolotarëvs für andere Besetzungen verschollen oder in Privatarchiven für Forscher so gut wie unzugänglich. Darunter befinden sich auch Werke für größere Besetzungen, bspw. Večernjaja kantata [Abendkantate] für Kammerchor (Vladimir II., Nikolaj Gumilëv u.a., 1973) oder Ex libris für fünf Solisten, Sprecher, Knabenchor, Frauenchor, zwei Männerchöre und Orchester (diverse russische Dichter, 1974).
Mit Ausnahme des Triptich [Triptychon] für Kammerorchester (1971) und Diptich [Diptychon] für dreizehn Spieler (1971), die nach ihrer Entstehung im Moskauer Konservatorium zur Aufführung kamen, sowie einiger Frühwerke wurden bislang nur Zolotarëvs Werke für Bajan rezipiert, was zur Attraktivität dieses Instruments und seiner weiteren Entwicklung beitrug. Als Komponist war Zolotarëv, ein hervorragender Bajanspieler, Autodidakt. Als Student traditioneller Musikinstrumente, zu denen das Bajan zählte, lernte er an der Musikfachschule zwar, wie man Volksthemen variiert, doch handelte es sich dabei um einen solchen Schematismus, dass er daraus kaum Nutzen für seine kompositorische Arbeit ziehen konnte. Noch bevor er die Musikfachschule abschloss, vernichtete er seine für den Unterricht geschriebenen Variationen und Bearbeitungen (Špak/Semenenko 1998, ...