Geburtstag: | |
Nation: | Lettland |
von Lutz Lesle
Stand: 01.01.2023
Romualds Kalsons, geboren am 7. September 1936 in Riga, zählt zu den profiliertesten Musikerpersönlichkeiten Lettlands. Als Komponist, Hochschullehrer, Dirigent und Liedbegleiter seiner Frau – der Sängerin Irēna Kalsone, für die er etliche Liederzyklen schrieb – trug er wesentlich zur Erhaltung und Entwicklung einer eigenständigen Musikkultur seines Landes bei. Seine Oper Pazudušais dēls [Der verlorene Sohn] (1994/96) gilt in Lettland als Muster nationalen Musiktheaters.
Sein Eintritt ins öffentliche Musikleben der Lettischen Sowjetrepublik begann als Akkordeonspieler im Ensemble des Pionierpalasts. 1951–55 absolvierte er die Chorleiterklasse der Musikmittelschule »Jāzeps Mediņš« in seiner Heimatstadt. Im Alter von 19 Jahren nahm ihn der damals bedeutendste Kompositionslehrer Lettlands, Adolfs Skūlte, in seine Klasse am Staatskonservatorium auf. Skūlte, als Symphoniker und Bühnenkomponist der lettischen Volksmusik verbunden, entstammte der Rigaer Schule von Jāzeps Vītols (Joseph Wihtol). Dieser war Schüler und Assistent von Rimskij-Korsakov in St. Petersburg und hatte 1919 das Konservatorium der ersten Lettischen Republik gegründet.
Noch während seines Studiums nahm Kalsons 1957 am Lettischen Rundfunk- und Fernsehsender eine Tätigkeit als Toningenieur auf. 1960 schloss er seine Kompositionsstudien mit Auszeichnung ab. Anschließend belegte er Dirigierkurse bei Jāzeps Lindbergs. ...