Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Japan |
von Yukiko Sawabe
Minao Shibata, geboren am 29.September 1916 in Tokyo, war das einzige Kind eines in Europa ausgebildeten Professors der Chemie und der Tochter eines Diplomaten. Der Besuch von Elite-Schulen und der europäische Lebensstil seiner Familie prägten seine Jugend. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, studierte er an der Tōkyō Daigaku [Staatliche Universität Tokyo] Biologie und Philosophie (Ästhetik). Parallel zu diesen Studien, die er 1939 bzw. 1943 förmlich abschloß, nahm er Privatstunden in Klavier (ab 1932), Violoncello (ab 1933), Harmonielehre und Kontrapunkt (ab 1937). Nachhaltig beeindruckte ihn zu dieser Zeit eine Aufführung von Mahlers 6.Symphonie. Um 1941–43 war er Kompositionsschüler bei Saburō Moroi (1903–1977), der in Berlin studiert hatte und nach seiner Rückkehr in Japan die „deutsche Schule“ repräsentierte.
Mit seinem Studienkollegen Yoshirō Irino (1921–1980) gründete Shibata 1946 die an der zeitgenössischen europäischen Musik orientierte Komponistengruppe „Shinseikai“ [Gruppe neuer Stimmen]. Um 1941 beschäftigte er sich u.a. mit dem Vokalwerk Bartóks. Daraus entwickelte sich später seine Abhandlung Béla Barutóku kindai sakkyokuka kenkyū [Béla Bartók. Untersuchung zu einem modernen Komponisten]. Mit dieser Einführung in Bartóks Musik, die ...