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Nation: | Deutschland |
von Peter Petersen
Manfred Gurlitt, geboren am 6.September 1890 in Berlin, war der Sohn des Kunsthändlers Fritz Gurlitt und der Enkel des Landschaftsmalers Louis Gurlitt; seine Mutter Annarella war die Tochter des Bildhauers Max Imhof. Das familiäre Künstlermilieu bestimmte den Werdegang Gurlitts, der zeitlebens dem Musiktheater zugewandt war, nachdem er schon mit sechs Jahren eine besondere musikalische Begabung hatte erkennen lassen. Gleich nach dem Abitur 1908 wurde Manfred Gurlitt Korrepetitor an häufig wechselnden Häusern (Berlin, Bayreuth, Augsburg, Essen) und errang 1914 die Stelle des 1.Kapellmeisters und Opernleiters am Stadttheater in Bremen, wo er zehn Jahre lang erfolgreich wirkte. Um mehr komponieren und insgesamt freier disponieren zu können, ging Gurlitt 1924 wieder nach Berlin, wo er als Dirigent an der Staatsoper und beim Rundfunk auftrat und an der Musikhochschule lehrte.
Der moderne, gestisch betonte Stil seiner Kompositionen und die aufmüpfigen sozialkritischen Stoffe seiner Opern Wozzeck (nach Büchner, 1926), Soldaten (nach Lenz, 1930) und Nana (nach Zola, 1933) ließen Gurlitt bei den Nazis in Ungnade fallen. Seit 1933 hatte er in Deutschland Arbeits- und Auftrittsverbot und konnte nur gelegentlich im europäischen Ausland dirigieren. 1938 kam ...