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Nation: | Tschechische Republik |
von Hans-Ludger Kreuzheck
Emil František Burian, geboren am 11.April 1904 in Plzeň [Pilsen], war nicht nur Komponist, sondern ein künstlerisches Multitalent, dessen Interessen und Fähigkeiten weit über das Musikalische hinausreichten. Durch seinen Vater Emil Burian, einen bekannten Bariton, seine Mutter Vlasta Hatláková-Burianová, eine hochgeschätzte Sopranistin und Musikpädagogin und seinen Onkel Karel Burian, einen international gefeierten Heldentenor, bekam er sehr früh intensiven Kontakt sowohl mit klassischer als auch avancierter Kunst und Musik. Nach der Schule absolvierte er ein Kompositionsstudium am Prager Konservatorium u.a. bei Josef Suk, Vítězslav Novák und Václav Talich, das er 1927 in der Meisterklasse von Joseph Bohuslav Foerster abschloß.
Schon 1923 wurde Burian Referent für Musik im Umělecká Beseda [Künstlerverein]. 1924 gründete er „Přítomnost“ [Gegenwart], eine Vereinigung für zeitgenössische Musik. Aufmerksam registrierte er die Musik der Wiener und französischen Avantgarde, ebenso wie den symphonischen Jazz Paul Whitemans oder Percy Graingers. 1923–29 arbeitete Burian einerseits an den verschiedensten Prager Avantgardetheatern wie dem „Osvobozené Divadlo“ [Entfesseltes Theater] oder dem „Moderni Studio“ [Modernes Studio], Kabaretts und Kleinkunstbühnen. Andererseits schrieb er in dieser ...