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Nation: | Deutschland |
von Michael Hirsch
Stand: 31.08.2018
Dieter Schnebel, geboren am 14. März 1930 im badischen Lahr, machte während seiner Gymnasialzeit erste kompositorische Versuche, die noch ganz von der klassisch-romantischen Musiktradition geprägt waren. Nach dem Abitur 1949 begann Schnebel das Studium der Musiktheorie und -geschichte an der Musikhochschule Freiburg/Br. bei Erich Doflein. Erst jetzt machte er die Bekanntschaft der während des NS verbotenen Neuen Musik. Bedeutsam für Schnebels weitere musikalische Entwicklung war die Freundschaft mit seinem Studienkollegen Heinz-Klaus Metzger, der ihn in die Musik der Wiener Schule einführte. Der Besuch der Darmstädter Ferienkurse führte zu Begegnungen mit Varèse, Nono, Scherchen, Boulez und Adorno. Nach der Staatlichen Privatmusiklehrerprüfung 1952 studierte Schnebel Theologie, Philosophie und Musikwissenschaft in Tübingen. Die Theologie Karl Barths sowie die Schriften von Freud, Marx und Bloch prägten ihn nachhaltig.
1953 begann Schnebel wieder zu komponieren: Analysis für Saiteninstrumente und Schlagzeug ist die erste von Schnebel anerkannte Komposition. Sie eröffnete den seriellen Werkkomplex VERSUCHE (1953–55/64). 1955 legte Schnebel sein theologisches Examen ab und promovierte als Musikwissenschaftler mit einer Arbeit über Schönbergs Dynamik. Ab 1956 versah er den Pfarrdienst in verschiedenen Dörfern der Pfalz, ...