Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Kanada |
von Bastian Zimmermann
Stand: 01.10.2013
Claude Vivier, geboren am 14. April 1948 in Montréal, wuchs in einer katholischen Pflegefamilie auf und besuchte als Jugendlicher das Priesterseminar des Ordens der Maristenbrüder (F.M.S.). Mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres wurde ihm mitgeteilt, dass er aufgrund seines »Temperaments« respektive seiner Vorliebe für Männer nicht für das Priesteramt geeignet sei. Die prägenden Erfahrungen von Isolation und Ablehnung erklären Viviers Tendenz, immer wieder existenzielle Themen wie Tod, Kindheit, Liebe und Unsterblichkeit in den Mittelpunkt seiner Musik zu stellen.
Ab 1967 studierte Vivier am Conservatoire de Musique du Québec in Montréal bei Gilles Tremblay. Dort komponierte er sein erstes Werk, ein Quatuor à cordes no. 1 (1968). Nach drei Jahren der intensiven Auseinandersetzung mit seriellen Kompositionstechniken und dem Verfassen vornehmlich von Vokalstücken zog es Vivier nach Europa, wo er 1971 am Institut für Sonologie in Utrecht bei Gottfried Michael König und ab 1972 an der Kölner Hochschule für Musik bei Karlheinz Stockhausen, Richard Toop und Hans Ulrich Humpert Komposition und elektronische Musik studierte. Das Studium bei Stockhausen hatte großen Einfluss auf Viviers Schaffen, sowohl was das mystische Denken als ...