Reinhard Kaiser-Mühlecker

Reinhard Kaiser-Mühlecker, geboren am 10. 12. 1982 in Kirchdorf an der Krems, aufgewachsen auf dem elterlichen Hof in Eberstalzell. Er studierte von 2003 bis 2007 Landwirtschaft, Geschichte und Internationale Entwicklung in Wien, er arbeitete in der Austria Presse Agentur. Längere Aufenthalte in Bolivien, Argentinien, Schweden. Kaiser-Mühlecker lebt in Wien.

*  10. Dezember 1982

von Kalina Kupczynska

Essay

Reinhard Kaiser-Mühlecker wird im Literaturbetrieb als ein „unzeitgemäßer“ Autor wahrgenommen – dieses Prädikat verdankt er der thematischen Fokussierung seiner Romane wie auch der Antiquiertheit seiner Sprache (Evelyne Polt-Heinzl). Die meisten Texte sind in der Heimat des Autors, dem ländlichen Oberösterreich, angesiedelt, und wenn für ihn „Heimat ist (…) wo die Erinnerung Bescheid weiß“ (im Gespräch mit Karin Cerny), dann lässt sich die Region als Quelle der erlebten und erinnerten Geschichten verstehen. Kaiser-Mühlecker schreibt nicht autobiografisch – aber er lässt die vertraute oberösterreichische Landschaft und die mit ihr eng verbundene Langsamkeit des Lebens eindringlich zur Sprache kommen, sodass das suggestiv geschilderte Atmosphärische die emotionale Nähe zum Beschriebenen verrät. Unzeitgemäß mutet sein Bekenntnis zur Literatur und zum Schreiben an, bei dem es um das „nicht intellektuelle, sondern rein gefühlsmäßige Durchdrungensein“ geht („Gräber oder Die Städtische Bibliothek von Stockholm“). „Beseelt“ müsse Literatur sein, demzufolge heiße Schreiben „sich selbst ...