Rendra (Künstlername von Raden Mas Willibrordus Suréndra), geboren am 7.11.1935 in der zentraljavanischen Stadt Surakarta, dem heutigen Solo, als Sohn einer streng katholischen javanischen Adelsfamilie. Nach dem Besuch katholischer Schulen studierte er an der Fakultät für westliche Literatur der Universität Gajah Mada in Yogyakarta. Erste literarische Arbeiten Mitte der 1950er Jahre, noch unter dem Namen W.S. Rendra. 1957 führte ihn eine Reise über Hongkong, die Volksrepublik China und Nordkorea in die Sowjetunion, wo er als Mitglied einer Studentendelegation an einem internationalen Literaturseminar teilnahm. 1959 heiratete er die Sängerin Sunarti. Über ein Stipendium erhielt er 1964 die Möglichkeit zu einem Theaterstudium an der American Academy of Dramatical Arts in New York. Anschließend studierte er an der University of New York Soziologie. Nach seiner Rückkehr aus den USA gründete er 1968 in Yogyakarta die für Indonesien damals einzigartige Theatergruppe „Bengkel Teater“ (Theaterwerkstatt). 1970 trat Rendra zum Islam über und heiratete eine zweite Frau mit Namen Sitoresmi, eine Nichte von Hamengkubuwono IX., dem Sultan von Yogyakarta – ein Schritt, der in Indonesien enormes Aufsehen erregte. Beide Ehefrauen unterstützten ihn maßgeblich bei den Inszenierungen des „Bengkel Teater“. Große Popularität, vor allem in Intellektuellenkreisen, erlangte Rendra durch öffentliche Deklamationen seiner Gedichte, in denen er ...