Julius Streicher

NS-Funktionär und völkisch-antisemitischer Publizist; Gauleiter des Gaues Mittelfranken 1929-1940; gründete 1923 das antisemitische Wochenblatt "Der Stürmer", den er bis 1944 herausgab; bei den Nürnberger Prozessen 1946 als Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilt

* 12. Februar 1885 Fleinhausen

† 16. Oktober 1946 Nürnberg

Herkunft

Julius Streicher wurde 1885 in Fleinhausen, einem Ortsteil von Dinkelscherben nähe Augsburg, als Sohn des katholischen Volksschullehrers Friedrich Streicher und dessen Frau Anna geboren.

Ausbildung

St. besuchte von 1893 bis 1901 die Präparandenschule (Unterstufe der Lehrerfortbildung) und anschließend von 1901 bis 1903 das Schullehrerseminar im an der Donau gelegenen Lauingen.

Wirken

Stationen als Lehrer, Kriegsdienst und antisemitische Agitation

Stationen als Lehrer, Kriegsdienst und antisemitische AgitationVon 1902 bis 1907 war St. an verschiedenen Orten als (Aus-)hilfslehrer bzw. Schulgehilfe tätig, ehe er einen einjährigen Militärdienst leistete. Anschließend arbeitete er kurzzeitig an einer Schule in Mindelheim, bis er 1909 als Lehrer an der Stadtschule in Nürnberg angestellt wurde. 1914-1918 nahm er in einer bayerischen Einheit am Ersten Weltkrieg teil, wurde bis zum Leutnant der Reserve befördert, erhielt jedoch auch eine Verwarnung wegen Disziplinlosigkeit.

Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg schloss sich der überzeugte Antisemit St. zunächst dem Deutschen Schutz- und Trutzbund, an einem der einflussreichsten antisemitischen und antirepublikanischen ...